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afj-Brief 3/2022
afj-Brief

afj-Brief 3/2022

„Berufung“

Liebe Verantwortliche in der Jugendpastoral!

Als Papst Franziskus 2016 die Jugendsynode unter dem Thema „Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ ausgerufen hat, waren viele Aktive in der deutschen Jugendpastoral überrascht. Jugend- und Berufungspastoral hatten bis dahin wenig miteinander zu tun. Zu groß war die Skepsis, ob berufungspastorale Angebote in die Konzepte der Jugendpastoral passten. Heute, sechs Jahre später, haben wir uns mit den Begrifflichkeiten und Konzepten auseinandergesetzt und Jugend- und Berufungspastoral gemeinsam gedacht. Es entwickelt sich eine „Kultur der Berufung“, wie sie in Christus vivit beschrieben ist. Ausbildungsangebote zur (geistlichen) Begleitung junger Menschen werden gerne angenommen. Auch bei den kommenden Großveranstaltungen, dem Weltjugendtag 2023 und der Miniwallfahrt 2024 sind Angebote der Berufungspastoral selbstverständlich Teil des Programms. Der Anfang ist gemacht!

Herzliche Grüße,

Mohr

„Berufung“

Sylvia Gawlik
Referentin für Glaubensbildung

Berufen, den eigenen Weg zu finden

„Warum bin ich auf der Welt?“; das hat sich wohl jeder schon einmal gefragt. Die Antwort darauf ist entscheidend für die eigene Lebensführung, aber gar nicht so leicht zu finden. Dahinter steckt oft ein Prozess (daher auch der Anhang –ung), weil es ein Weg ist, die Berufung zu entdecken und damit auch das, was Gott in mich hineingelegt hat. Wie schön ist es, dabei begleitet zu werden von Menschen, die schon ein Stück weiter und erfahrener sind?! Gehen muss man ihn natürlich selbst, aber gemeinsam gehen fällt oft leichter.

In geistlicher Begleitung geht es genau darum: den eigenen Weg prüfen, entdecken, neu ausrichten. Und beim WJT in Lissabon kann man nicht nur die Gemeinschaft der Kirche sowie den Glauben an Gott erleben und feiern, sondern auch Berufungen und Wege anderer kennenlernen. Wege, wie Gott wirkt und erfüllt–im Hier und Heute.

Sonja Lexel
Referentin für Jugendpastorale Bildung

Berufen, Jugendpastoral zu gestalten

„Berufung wählen“ lautet eins der Schlagworte im Titel der neuen Leitlinien zur Jugendpastoral. Wie eng Jugend- und Berufungspastoral zusammenhängen, hat der Papst während der Jugendsynode deutlich gemacht. Das greifen auch die Leitlinien zur Jugendpastoral auf, wenn sie Jugendpastoral als etwas beschreiben, das Jugendlichen den Raum und die Kraft gibt „das Leben zu wählen, wie es der inneren Berufung entspricht.“ (S. 32). Wenn Ihr Euch näher mit den Leitlinien beschäftigen wollt, unterstützen wir Euch übrigens gerne. Wir haben ein Konzept zur Vorstellung der Leitlinien erarbeitet, das sechs verschiedene Varianten der Vorstellung (Dauer zwischen 45 Minuten und 4 Stunden) vorschlägt. Neben Präsentationen haben wir auch Skripte und Worksheets für Euch vorbereitet. Wer Interesse am Material hat, kann sich gerne bei mir melden.

Jonas Zink
Referent für Jugendpastorale Bildung

Berufen, die Erde zu schützen

Vor Kurzem habe ich eine Ausstellung im mit dem Titel „Das zerbrechliches Paradies“ besucht. Dort wurde in einem gigantischen Raum die Erde als Planet projiziert. Dazu wurde der „Overview-Effekt“ erklärt. Das ist das Gefühl, das Astronaut*innen bekommen, wenn sie die Erde das erste Mal komplett aus dem All sehen: die Verletzlichkeit des Planeten, die Absurdität von Kriegen, Zerstörung und Feindseligkeiten. Diesen Moment stelle ich mir auch als einen Moment der Berufung vor: das Gefühl „da ist etwas viel Größeres als ich“ und gleichzeitig das Bewusstwerden der eigenen Möglichkeiten und der Antrieb etwas verändern zu wollen, um ein Paradies zu erhalten. Mir reicht ab und zu der Blick in ein Gebirge oder in den Himmel, um zu fühlen, dass ich mich dazu berufen fühle dieses wunderbare Paradies, auf dem wir leben, erhalten zu wollen.

Tobias Knell
Referent für Ministrantenpastoral und liturgische/kulturelle Bildung

Berufen, Beziehungen zu gestalten

Berufung ist Beziehung; denn eine konkrete Berufung stellt mich immer in eine konkrete Beziehung. In der Ehe ist es die Beziehung zum Partner, in der Seelsorge die Beziehung zur Gemeinde usw. Wir sind gerufen in unseren Begegnungen konkrete Beziehungen in dieser Welt und zum Herrn aufzubauen. Der Jugendkreuzweg 2023 trägt den Titel „beziehungsweise“ und zeigt die Beziehungen und Begegnungen Jesu in der Passionsgeschichte auf. Lassen wir uns von Gottes Ruf und von unseren Mitmenschen, ihren Schicksalen, ihrer Freude und ihrem Leid berühren? Oder waschen wir unsere Hände in Teilnahmslosigkeit und Desinteresse wie Pilatus? Oder sind wir mutig und hilfsbereit wie Veronika? Seien wir wie Simon von Cyrene: Bereit zur inneren Umkehr, wenn Gott uns in seinem Plan braucht!

Stephan Raab
Referent für Politische Bildung

Berufen, Gemeinschaft aufzubauen

Wie klingt der Ruf nach der eigenen Berufung? Manche haben ihn bereits gehört, andere sind noch auf der Suche danach? Wieder andere denken darüber nach sich vielleicht gar verhört zu haben? In turbulenten Zeiten mit vielen Fragen an die Zukunft, lohnt es sich an Ideen lebenslangen Lernens zu erinnern, neue Wege zu erkunden, auch wenn es oft schwerfällt, gewohnte Pfade zu verlasen.

Diesen Sommer fand eine pastorale Reise nach Skandinavien statt, um einen Einblick in das stetig wachsende katholische Leben dort zu erhalten. Besonders der Enthusiasmus und der Erfindungsreichtum der Menschen dort für ihre Gemeinde und für ihren Glauben beeindrucken.

Bildung kann helfen, das Echo der eigenen Berufung wahrzunehmen. Doch wie die Menschen dazu berufen sind, ihr Leben lang zu lernen, zeigt sich auch, dass sie für die Gemeinschaft berufen sind.

September 2022 bis Dezember 2022

Termine

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