Pressemitteilung | Bischof Oster fordert Beteiligung bei Klimaschutz und Digitalisierung
Düsseldorf, den 11. November 2019: Am Rande der Jahreskonferenz Jugendseelsorge der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (afj) bestärkte der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Stefan Oster SDB junge Menschen, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. „Mit Laudato si‘ haben wir eine starke Botschaft, die mehr als nur anschlussfähig an die Fridays for Future-Bewegung ist. Und mit Papst Franziskus haben wir eine weltweit gehörte Autorität dafür“, so der Jugendbischof. Die Bewegung Fridays for Future habe das Thema in der politischen Agenda weit nach vorne gebracht. Der Jugendbischof sehe insbesondere auch junge Katholikinnen und Katholiken in der Verantwortung, für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten.
Die Teilnehmenden der Jahreskonferenz setzten sich inhaltlich mit der Frage auseinander, wie Digitalisierung in Jugendpastoral gelingen kann. Dazu waren einige Referentinnen und Referenten zu Gast. Ingo Leven, Co-Autor der Shell Studie 2019 stellte die, im Oktober erschienene Studie vor und gab so Einblicke in die digitale Lebenswelt junger Menschen. Die Studie verdeutliche, so Leven, dass junge Menschen digitale Inhalte und Plattformen sehr unterschiedlich nutzten. So stelle für die meisten Jugendlichen das Internet ein Unterhaltungsmedium dar, während ein kleinerer Teil das Internet auch als Informationsmedium verstehe. „Wichtig ist zu verstehen, dass Digitales für Jugendliche kein Selbstzweck ist, sondern ein Spiegelbild dessen, wie sie sich auch sonst verhalten“, sagte Leven.
Michael Brendel, Autor des Buches „Künftige Intelligenz“, referierte zum Thema „Menschsein im KI-Zeitalter – Künstliche-Intelligenz, Transhumanismus und die Krone der Schöpfung“. Zunehmend würden Aufgaben und Entscheidungen von künstlichen Intelligenzen übernommen bzw. getroffen, so Brendel. Diese Entwicklung sei auch immer mit Fragen der Ethik und Werte verbunden. So geht es beispielsweise im Kern um die Frage, was uns als Menschen – und auch als Krone der Schöpfung – ausmache. „Hier haben wir als Kirche einen klaren Auftrag, uns in die Debatte einzumischen. Wir müssen eine klare Haltung entwickeln, sprachfähig werden und in den Diskurs einsteigen“, so Brendel. „Denn Identität lässt sich nicht im Binärcode ausdrücken“.
Professor Dr. Wolfgang Beck sprach zum Thema „Das Virtuelle ist real! Theologische Sondierungen in der Kultur des Digitalen“. Kirche sei von ihrem Kern aus auf die Hinwendung zum Menschen ausgerichtet. Daher dürfe auch die Kommunikation über die sozialen Medien nicht beim Transport vom Wissen stehen bleiben. „Social Media muss als Beziehungspflege verstanden werden“, so Beck. „Bleiben Sie dabei konsequent. Wenn Sie einmal Beziehung anbieten, müssen Sie auch im Folgenden erreichbar sein“.
“Wir leben in einer themenzentrierten Welt und daher muss auch unsere Kommunikation immer an Themen oder Personen orientiert sein, nicht an Orten“, betonte Stefan Lesting, Berater für Digitalität in kirchlichen Organisationen. Erfolgreiche digitale Kommunikation passe darüber hinaus immer zur Resonanz-Gruppe, so Lesting weiter. Sie erfordere viel Einsatz sowie entsprechende zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen. „Es braucht mehrere kreative Personen, die sich gegenseitig bei der Entwicklung von Ideen bereichern, damit interessante Geschichten entstehen“, sagte Lesting.
„Jugendpastoral ist in weiten Feldern bereits erfolgreich digital unterwegs“, fasste Bianka Mohr, Leiterin der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge, die Ergebnisse der Konferenz zusammen. Trotzdem stießen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder an Grenzen bei der Umsetzung, da es häufig zu wenig Know-how, personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen gebe. „Neben dem Handlungsbedarf im Hinblick auf die Ausstattung muss Digitalität als Querschnittsthema in allen jugendpastoralen Handlungsfeldern umgesetzt werden“, so Mohr.
Auch Bischof Dr. Stefan Oster SDB beteiligte sich an den Diskussionen um Digitalisierung. „Wir haben an unterschiedlichen Orten in der Jugendpastoral bereits eine große Medienwirkung“, stellte Oster fest. Diese gelte es zu konzentrieren und auszubauen. „Dafür brauchen wir Personen, die gut und authentisch sind und Inhalte mit Relevanz produzieren. Im besten Falle sind es die Jugendlichen selber“, so Oster.
Die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) ist als Fachstelle für Jugendfragen in die Arbeit der Jugendkommission und des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz eingebunden.
Die Jahreskonferenz Jugendseelsorge dient der Förderung, Koordination und Entwicklung der Jugendpastoral in Deutschland.
Mitglieder sind die Verantwortlichen für die Jugendpastoral in den bischöflichen Jugendämtern, den BDKJ Diözesan- und Landesverbänden, dem BDKJ Bundesverband, der BDKJ Mitgliedsverbände auf Bundesebene und der Arbeitsgemeinschaft der Jugendpastoral der Orden, sowie die Leitung der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz.
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